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Eurythmie und HSP

Blog HSP Januar 2022

Ein spirituelles Bewegungsprogramm, das schützt und stärkt

Übererregbarkeit, Perfektionismus, Abgrenzungsprobleme, Entscheidungsschwierigkeiten, Reizüberflutung, überschiessende Emotionalität und Grübeln – wer von uns Hochsensiblen kennt das nicht! Doch ist dir auch bewusst, dass das nicht einfach nur ein Berg von kaum zu bewältigenden Themen ist, sondern dass dahinter eine tiefgründige Ordnung steckt, die deiner siebenstufigen inneren Wesenheit entspricht? Oder möchtest du es lieber Chakren, Planetenkräfte, Feinstofflichkeit oder Lebensstufen nennen?

Wenn du dir das bewusstmachst, gibt es dir nicht nur die Möglichkeit mit anderen Augen auf die eigene Hochsensibilität zu schauen, sondern auch damit zu spielen, gelöster und freier zu werden. Irgendwann merkst du vielleicht, dass es für uns Hochsensible gar nicht darum geht, alles „in den Griff“ bekommen zu wollen. Wie soll das auch gehen? Das würde unserem Sensibel-Sein ja total widersprechen!

Vielmehr geht es darum, die Dinge in den Fluss zu bringen und kreativ mit alledem, was Hochsensibilität so mit sich bringen kann, umzugehen. Dann kannst du sensibel, reizoffen, empfindlich und alles Mögliche sein – doch die Dinge fangen an, sich gegenseitig zu vernetzen. Das bringt dich wirklich zu dir! Dann findest du Ruhe, ohne anders werden zu müssen. Du lernst, dass du Freude an dir und all deinen Unmöglichkeiten haben darfst. Dein Sensibel-Sein kannst du besser zum Wohl deiner Freunde, deiner Umgebung und auch dir selbst gegenüber leben.

Eine noch junge, spirituelle Bewegungskunst ist die Eurythmie

Die Eurythmie ahmt nach, was wir täglich mit unserem Sprachkörper machen. Sie stellt durch Bewegungsformen den Körper in Laute, die einer bestimmten Kraft entsprechen. Wie bei anderen Bewegungskünsten auch wird eine sensible Wahrnehmung von Körper und Feinstofflichkeit angeregt, die sich durch eben diese Kraft-Bewegungs-Formen umfassend auf tiefere Ebenen unseres Körpers und unseres Lebens auswirken. So wird es z.B. möglich trotz oder gerade wegen der Hochsensibilität tief zu entspannen, die eigene schützende Hülle wahrzunehmen, aufzubauen und auszudehnen, das Immunsystem zu stärken und diversen körperlichen, psychischen und mentalen Symptomen positiv entgegenzuwirken.

Warum Eurythmie mit Buchstaben?

Wenn du hochsensibel bist und in unserer Gesellschaft lebst, hast du vielleicht mit vielen Schwierigkeiten in dir zu tun. Eurythmische Bewegung kann dir helfen, tiefer in deine Innenwelt vorzudringen, dich darin zu erspüren und zu festigen und den eigenen Körper in seinen Grenzen zur Aussenwelt besser wahrzunehmen.

Der vier Elemente Body Scan

Egal was du machst, Eurythmie, Verhaltenstraining, mentales Training, immer geht es zunächst darum, sich in sich zu verankern, sich mit dem Körper, mit der Erde und allem, was ist, auf eine gute Art zu verbinden. So wie ein gesunder, starker Baum in der Erde wurzelt, haben auch wir „alchimistische Lebenswurzeln“: Erde, Wasser, Luft und Wärme. Der Weg, den du mit der vier Elemente Body Scan Übung gehst, ist deshalb nicht ein blosser Body-Scan. Die Elemente-Meditationen verbinden Körperwahrnehmung und Einfühlung in die Elemente, was eine Öffnung im Geist bewirken, das Bewusstsein weiten und dich stärken kann. Du spürst nicht nur deinen Körper, du spürst auch den Boden: hier bin ich zu Hause.

Schutz, Sicherheit und Tiefe – Hochsensibilität trainieren

Jede(r) Hochsensible hat einen anderen Schwerpunkt oder ein anderes System von Schwerpunkten innerhalb seiner Hochsensibilität. Für jede dieser individuellen Eigenschaften gibt es andere Übungen, die dir helfen, dass daraus ein harmonisches und dir Sicherheit gebendes Netzwerk entstehen kann. Zum Beispiel Beobachten, wie du mit Ruhe und Aktivität umgehst, Rückwärtsdenken üben, Schutzübungen usw. Damit sprichst du ganz verschiedene Ebenen in dir an und unterstützt sie, sich miteinander zu vernetzen.

Bei Themen, die mit den oberen Chakren zusammenhängen, ist es gut, einfach mal zu beobachten, wo und auf welche Weise bei dir und anderen Staunen, Mitgefühl und Gewissen auftreten! Für uns Hochsensible sind dies heikle Themen. Aber es geht hier nicht darum, Staunen zu üben und schon gar nicht, es zu bewerten! Nein. Es geht darum, sie zu entdecken, wahrzunehmen, manchmal offensichtlich, vielleicht ab und zu, oder auch ganz verstohlen. Du wirst überrascht sein, wie tief dich das berühren und stärken kann.

Ein Beispiel: Ich sitze in einem Café. Gegenüber hält eine Frau in einem eleganten weissen Auto vor der roten Ampel. Auf dem Gehsteig skaten Teenager. Und die Frau im Auto schaut und schaut und schaut. Sonst nichts. Sie schaut einfach zu den Jugendlichen, ist ganz bei ihnen. Die Ampel wird grün, sie fährt weiter. Das war‘s. Ich habe mir nicht viel dabei gedacht, es war halt der Tag, an dem ich Mitgefühl beobachten sollte und so habe ich ein bisschen rumgeschaut. Erst am Abend habe ich bemerkt, wie tief mich diese Szene eigentlich berührt hat. Und auch jetzt noch, während ich es aufschreibe, denke ich: Da war doch nichts Besonderes! Oder doch?

Und auch noch meditieren – ich bin doch schon so dünnhäutig!

Stimmt! Es gibt viele unterschiedliche Arten von Meditationen. Für uns Hochsensible wirken die Elemente-Übungen und mit Körperbewegung (Eurythmie) verbundene Schutz-Meditationen besonders stabilisierend, stärkend und schützend. Wenn du gut geerdet bist, erlangst du gleichzeitig mehr Flexibilität. Dann kannst du einen Schritt weitergehen.

Die äussere Hülle meiner Aura verdichte sich.
Sie umgebe mich mit einem undurchdringlichen Gefäss
gegenüber allen unreinen, unlauteren Gedanken und Empfindungen.
Sie öffne sich nur der göttlichen Weisheit.

Weil du deinen Körper mit all seinen Facetten kennengelernt und die Elemente aussen wie innen betrachtet hast, spürst du dich in einer gesunden Basis.

So kannst du vertrauensvoll in weiterführende Meditationen und Übungen eintauchen und sie geniessen. Denn meditieren mit inhaltsvollen und bedeutungsvollen Gedanken kann die Einsichten in deine besonderen Fähigkeiten vertiefen und dich in Mitgefühl mit dir selbst und anderen schulen. Dann bist du nicht nur gut geerdet, sondern entdeckst, wie du in dir selbst, in deinen Gedanken, Fragen und Sehnsüchten, etwas hast, mit dem du dich auch in deinem Umfeld immer segensreicher einbringen kannst.

Der achtstufige HSP-Fragebogen

Wie schon gesagt: Es geht nicht darum, die eigene Hochsensibilität einzuschränken oder gar zu unterdrücken! Wir dürfen lernen, unsere durchaus vorhandenen Einseitigkeiten oder Empfindsamkeiten als Stärken wahrzunehmen und sie so zu leben, dass sie sich untereinander harmonisieren und ein Netz bilden, in dem wir uns mit der Zeit entspannen und dem wir immer mehr vertrauen können. Das ist ein Prozess, bei dem wir uns immer wieder gerne erinnern dürfen: Wir sind auf dem Weg!

Um ein bisschen einschätzen zu können, wo auf deinem Weg du dich gerade befindest, haben wir zusammen mit der Perseus Forschungsgesellschaft den achtstufigen HSP Fragebogen entwickelt, mit dem wir unsere Fortschritte messen können. Probiere den Fragebogen doch einfach einmal aus! Mach das am besten anhand deiner Erfahrungen der letzten Tage. Schreibe dir die sich pro Frage ergebenden Punkte auf und zähle sie zusammen. Wenn du das von Zeit zu Zeit machst, wirst du vielleicht spannende Veränderungen feststellen.

Du kannst aber auch einfach einmal so durch die Fragen gehen: „Wo möchte ich hin, was ist mein Ziel, wenn 100% nicht erreichbar sind?“ Reflektiere danach dein Ergebnis: Wie geht es dir dabei? – Man muss doch gar nicht perfekt sein, um sich gut zu fühlen, oder?

Wertschätzung und Liebe

Wie kommen wir als Hochsensible vorwärts? Wie kommen wir zu uns? Nicht unbedingt dadurch, dass wir immer „besser“ werden müssen. Sondern dadurch, dass wir unsere vielen feinen Antennen, von denen wir keine einzige missen wollen, wertschätzen, sie pflegen und sie zusammenwirken lassen, um mit ihnen freudvoll zu tanzen.

Das braucht Zeit und Liebe. Auch Liebe zu dir selbst. Liebe ist Vertrauen. Das darfst du haben!

Und ja, wir können uns dabei helfen, Wertschätzung und Vertrauen uns selbst gegenüber ganz natürlich zu empfinden. Darum gibt es bei Eurythmy4you jedes Jahr im Mai unseren achtwöchigen HSP-Online-Gruppenkurs. In dieser Zeit öffnet sich die Erde, alles blüht auf, die Natur taucht sich in Farben. Es ist unglaublich schöne Erfahrung, was alles möglich wird und was in uns entstehen kann, wenn wir gemeinsam ein Stück dieses Weges gehen.

Hochsensibilität, Stressreduktion, die Seligpreisungen und der Achtgliedrige Pfad

Über diese spannenden Zusammenhänge zu schreiben, würde einen ganz neuen Artikel ergeben. Kurz gesagt, greifen beide, zum einen der achtgliedrige Pfad des Buddha, zum anderen die Seligpreisungen des Christus aus der Bergpredigt, den komplexen Zusammenhang von Geist und Körper auf und gliedern ihn nach denselben Grundprinzipien. Daraus ergeben sich einfache im Alltag anwendbare Übungen, die in einem feinspürigen Körper-System wahrnehmbar sind und die oft als hinderlich empfundene Hochsensibilität im Gegenteil zu Schatz werden lassen.

Zusammen mit über viele Jahre dafür entwickelten und erprobten eurythmischen Bewegungsübungen ergibt sich ein systematischer Aufbau nach Themen, die auf die Vielschichtigkeit unserer Persönlichkeit abgestimmt sind. Sie werden zusammen mit dem Institut für komplementäre und integrative Medizin IKIM der Universität Bern wissenschaftlich evaluiert und passen sich permanent auf die Bedürfnisse im momentanen Zeitgeschehen an. Somit werden sie ständig weiterentwickelt, verfeinert und verbessert.

Eurythmy4you bietet derzeit 3 verschiedene Übungspakete im Umgang mit HSP an:

  • HSP-Einsteiger: geschützt durch Hochsensibilität
  • HSP-1: Mit Hochsensibilität als Persönlichkeit wachsen
  • HSP-2: Erkenne deinen Schatz (meditativer Vertiefungskurs).

So schön, mit anderen unterwegs zu sein und seine Tiefen miteinander zu teilen!

Hast du schon einmal Kühe gesehen, die nach einem Winter im Stall zum ersten Mal wieder auf die Weide dürfen, auf der Gräser und Kräuter in Hülle und Fülle auf sie warten? Diese behäbigen Tiere tollen dann umher wie kleine Kinder. Voller Freude springen sie wieder und wieder in die Luft – mit allen Vieren gleichzeitig! Es ist ein unglaublich bewegendes Bild, voller Hoffnung, dass dieser Zustand ganz lange bleiben möge.

Ja, für uns bei Eurythmy4you ist der Frühling das pure Symbol für Hochsensibilität. So wie ausgelassene Kühe gehen im Frühling auch viele von uns freudvoll nach aussen und öffnen sich für die Kräfte der Sonne. Da wollen wir uns treffen, da wollen wir zusammen feiern und uns gegenseitig in unserer Feinfühligkeit unterstützen.

Dafür veranstalten wir geführte Online-Gruppenkurse mit Live-Meetings, Chats und Videos. Webinare und Austausch schaffen eine erstaunliche Nähe und Verbundenheit, öffnen unseren Geist in positiver Weise. Für dich als hochsensiblen Menschen ist das Positive an der Online-Variante, dass du einem Programm folgen kannst, doch dein Nervensystem von äusseren Einflüssen und Zwängen geschützt bleibt. Die Übungen fügen sich prima in deinen Alltag ein, und du machst alles so, wie es für dich stimmig ist. Du bist bei dir und trotzdem vernetzt und fühlst du dich von einer Gruppe getragen.

Die HSP-Gruppenkurse beginnen immer im Mai: HSP-Gruppenkurs

Die Pfad-Gruppenkurse beginnen immer im September: Achtgliedriger Pfad

Die ABSR-Stress Release Kurse beginnen immer im Januar: ABSR-Gruppenkurs

Eine Woche vor Beginn eines Gruppenkurses gibt es ein kostenloses Info-Webinar, bei dem du alles fragen kannst, was du möchtest.

Ja, es wäre schön, dich bei einem unserer Kurse kennenzulernen!

Über den/die Autor*in

Theodor Hundhammer

Theodor Hundhammer ist der Gründer von Eurythmy4you. Er produziert die Videos und ist für den Inhalt verantwortlich. Er hat eine Heileurythmie-Praxis in Bern und in Biel in der Schweiz. Du kannst Sitzungen bei ihm online oder in seiner Praxis buchen und ihn einladen, Gruppen in deiner Nähe zu unterrichten.

Für Theodor ist die Eurythmie ein Weg zu unseren inneren Kräften, deren Potential er allen Menschen zugänglich machen möchte. Eurythmy4you ist sein Herzensprojekt und er freut sich über alle, die kommen und mitmachen wollen. Die Möglichkeiten sind nahezu unbegrenzt. Darum entwickelt und lehrt er z.B. auch Eurythmie auf Skiern.

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