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Ruhe im Auge des Sturmes

Jonas Greese

Wir leben in herausfordernden Zeiten. Speziell HSP fühlen noch intensiver als der Großteil der Menschen belastende Energien, weltweite Angst und Aggression. Umso wichtiger ist es, in der Mitte zu bleiben und für einen Ausgleich zu sorgen – in sich selbst und in der Welt.

Die Reizüberflutung durch Medien – klassische wie alternative – tut ein Übriges, HSP an den Rand der Erschöpfung zu bringen. Nachrichtenfasten, ein bewusster Umgang mit Online-Zeit und das richtige Maß finden zwischen Informiertsein und Bei-sich-Bleiben ist für uns ganz entscheidend, um in unserer Kraft zu sein.

Viele HSP lieben die Natur als Ausgleich und können wieder auftanken, wenn sie im Wald, am Wasser, unterwegs in der Landschaft sind. Nehmen wir uns die kleinen Auszeiten, damit der Körper uns nicht irgendwann zu einer großen Auszeit zwingt.

Mein Burnout 2001 kam für mich überraschend, ich hatte endlos Energie – das war zumindest, was ich dachte. Als ich neben einem Fulltime-Job als Gesundheitsjournalistin auch noch ein Seminarhaus aufbaute, wo nichts so klappte wie geplant, war es schnell zu viel. Zur Anstrengung kam die Existenzangst und die Spirale nach unten.

Sorgen wir rechtzeitig für die Aufwärtsspirale – durch Liebe und Freude und was uns sonst noch nährt! Damit meine ich nicht Süßigkeiten in rauen Mengen, auch wenn sie uns scheinbar entspannen. Geschwächte Nebennieren durch fortwährenden Stress und Reizüberflutung leiden durch Pushen noch mehr – Zucker, Kaffee etc. machen nur scheinbar leistungsfähig. Danach fällt die Kurve steil ab.

Die Nebennieren lassen sich aber wieder aufpäppeln durch Adaptogene wie Ashwagandha, Rhodiola Rosea und Reishi sowie durch genügend Protein, also Aminosäuren. Auch die B-Vitamine, Vitamin D sowie C, Magnesium u. a. sind zentral für die Nerven und damit HSP. Bachblüten wie die Notfallstropfen oder zum Beispiel Mimulus bei Ängsten können feinstofflich unterstützen.

Bei aller Fürsorge für den Körper sind Geist und Seele nicht zu vergessen. Bäder oder Duschbäder mit vollwertigem Salz helfen, die Energien abzuspülen, die wir aufgenommen haben. Gemeinsam mit entspannenden (reinen) ätherischen Ölen wie etwa Lavendelöl sorgen sie für Atempausen bei einem Reinigungsritual vor dem nächtlichen Zubettgehen.

Jede tägliche Praxis zur Beruhigung des Geistes ist besonders hilfreich in diesen Zeiten. Derzeit meditieren viele Gruppen für den Frieden, der durch uns selbst in die Welt strahlt. Frieden in mir ist die Basis für Frieden in meinem Umfeld, wir wirken auch durch unsere Ausstrahlung. Insofern ist es Friedensarbeit, sich seinem Unfrieden zu widmen und die Gefühle zuzulassen sowie fühlend zu transformieren.

Es wandelt sich nur, was Raum zur Wandlung hat. Das Ungeliebte zu verdrängen und den „Deckel“ draufzuhalten, kostet sehr viel Energie, der im Widerstand gebunden ist. Sind wir bereit zu fühlen, was uns bewegt, kann es sich schneller wieder lösen. Der Widerstand macht es größer – er entsteht durch unsere negativen Bewertungen. Alles, was uns Angst macht als HSP, was wir nicht haben wollen, bekommt ebenso unsere Energie durch die Widerstände im Inneren und die Gedanken, die darum kreisen.

Angst und Stress abzubauen, braucht auch körperliche Bewegung – sanftes Schütteln oder Laufen oder ein flotter Spaziergang – was auch immer uns hilft, wieder entspannter durchzuschnaufen. Achtung, bei bereits erschöpften Nebennieren ist Leistungssport und Sich-Auspowern kontraproduktiv und ebenfalls Stress für den Körper!

Gehen wir sanft mit uns um und verständnisvoll – HSP sind oft nachsichtiger und liebevoller mit anderen als mit sich selbst. Wir können jedoch nur für andere da sein, wenn wir für uns selbst da sein können. Selbstliebe ist die Basis – wenn wir gut genährt sind, können die Stürme im Außen uns weniger anhaben. In der Mitte ist Ruhe – im Auge des Hurrikans ebenso wie in unserer inneren Mitte. Lasst uns gut auf uns achten in diesen Zeiten des Übergangs in ein neues Zeitalter!

Die Welt braucht uns in unserer Kraft, um das zu nähren, was wir als Samen in unseren Herzen tragen. Die Vision einer neuen Erde mit einem sensitiveren Umgang miteinander und dem Planeten. Er könnte ein Paradies-Planet sein!

Über den/die Autor*in

Sabine Knoll

Mag. Sabine Knoll ist die Gründerin und Obfrau des Vereins hochsensitiv.net – Netzwerk von HSP für HSP in Österreich. Sie leitet den Lehrgang „Experte/Expertin für HSP (Hochsensitive/Hochsensible Personen“ in Wien und lebt als Autorin und Bewusstseinstrainerin in der Wachau (Niederösterreich). Ihr neues Buch trägt den Titel „Der Paradies-Planet – Vision neue Erde“. Nähere Infos: www.sohreya.net und www.hochsensitiv.net  – Sabine Knoll wird bei der nächsten HSP-Tagung in Olten dabei sein.

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