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Spannender Vortrag zum Thema Selbstschutz für Empathen von Sylvia Harke, Psychologin und Coach, HSP Academy

Selbstschutz für Empathen: Diese 5 Fehler machen Empathen in Familien

Höre Dir am Ende auch meinen Podcast „Selbstschutz für Empathen“ zu diesem Thema an, wenn Du nicht so viel lesen möchtest.

  • Übernimmst Du zu viel Verantwortung in Deiner Familie?
  • Fühlst Du Dich für Belastungen in der Familie verantwortlich?
  • Willst Du immer etwas tun, damit alles besser wird?
  • Fragst Du dich oft: „Was hat das mit mir zu tun?“

1. Hochsensible Empathen haben ein viel zu hohes Verantwortungsgefühl

Viele Empathen sind das schwarze Schaf in der Familie, was oft ein Zeichen von emotionalem / narzisstichen Missbrauch ist. Wenn Streit und Konflikte schwelen, fühlen sich viele Empathen verantwortlich, diese zu lösen. Das Problem liegt in „zu viel Empathie“, einem zu hohen Verantwortungsgefühl. Oftmals erwachsen diese aus den Suggestionen der Familie, wenn den Kindern und Jugendlichen eingeredet wird: „Mit Dir stimmt etwas nicht! Sei doch nicht so empfindlich! Heul Doch nicht“ Das bildest Du Dir nur ein!“ Doch diese Sprüche sollen immer ablenken von der eigenen Herzlosigkeit und dem eigenen übergriffigen Verhalten. Dies führt natürlich bei den Kindern zu großer Verwirrung.

Empathen schlussfolgern deshalb schon als Kinder: „Es muss also meine Schuld sein, wenn hier schlechte Stimmung ist, wenn Mama weint / ärgerlich wird.“ Als Kinder wissen wir nicht, dass eine Mutter zum Beispiel Depressionen hat, Mobbing erlebt oder Beziehungskonflikte, die sie emotional aus der Bahn werfen. Kinder fühlen sich unmittelbar damit verbunden und betroffen.

2. Empathen, die sich für Spiritualität interessieren, glauben an das „Spiegel-Gesetz“

Besonders viele  Hochsensible, die spirituelle Bücher gelesen haben, glauben an das sogenannte „Spiegel-Gesetz“ und glauben, dass alles, was in ihrem Umfeld geschieht, mit ihnen zu tun hat. Diese Annahme basierst auf einem egozentrischen (kleinkindhaften) Weltbild, das mit pseudo-psychologischen Konzepten aufgeladen ist. Doch jeder Mensch hat sein eigenes Bewusstsein, sein eigenes Lebensthema, eigene Herausfordungen, die nichts mit Dir zu tun haben müssen.

Du kannst Dich ganz schön im Kreis drehen, wenn Du Dich immer fragst, was es mit Dir zu tun hat, wenn andere Dich schlecht behandeln. Solange Du glaubst, dass die anderen sich ändern, wenn Du Dich änderst, bist Du in einem Hamsterrad gefangen!

3. Empathen haben oft ein zu weiches Herz

Hast Du auch ein weiches Herz? Das ist eigentlich eine gute Eigenschaft ist. Dieses weiche Herz löst oft den Wunsch aus, die anderen verändern zu wollen, zur Einsicht zu bringen, zu einem besseren Verhalten zu animieren, zu Versöhnung und Frieden in der Familie beizutragen. Es geht Dir Wort wörtlich ans Herz, was da geschieht.

4. Empathen haben oft einen Erlöserkomplex, wollen die Welt retten

Kennst Du den Erlöserkomplex?  Das sind Retter-Phantasien, die Dich zum energetischen Packesel machen. Diese Dynamik entsteht aus der Erfahrung, wenn niemand in der Familie Verantwortung übernimmt. Kinder aus solchen Konstellationen wikten oft als Puffer: ausgleichend und harmonisierend in der Familie. Doch sie zahlen einen Preis dafür: sie können kein Gefühl für ihr eigenes Ich und ihre eigenen Bedürfnisse entwickeln. Stattdessen sind sie damit beschäftigt, die Familie zu retten und später andere Menschen…

5. Empathen haben durch Rollenumkehr nicht gelernt, für sich selbst einzustehen

Die hohe Empathie vieler Hochsensibler ist ein trauriges Ergebnis aus mangelnder Empathie und häufiger Alarmierung und Traumatisierung in den Ursprungsfamilien. Wenn sie als Kinder bereits zu viel Verantwortung übernehmen, entsteht eine Rollenumkehr, wo sie die eigenen Eltern bemuttern. Gut beschrieben wird das Thema in dem Buch „Das Drama des begabten Kindes“ von Alice Miller, einem Klassiker der psychologischen Literatur.

Die Folgen von zu viel Verantwortungsgefühl

  • Du rennst von einer Therapie zur anderen und versuchst, das kranke Familiensystem zu heilen, zu retten und erlösen
  • Du fühlst Dich für den Fortschritt oder die Stagnation in der Familie allein verantwortlich
  • Du stehst stellvertretend oft für andere, geschwächte und ausgegrenzte Vorfahren und übernimmst solidarisch deren Leiden
  • Du übernimmst zu viel Verantwortung, sprichst Missstände an, setzt dich für Schwächere ein, suchst nach Gerechtigkeit und wirst dafür von anderen angegriffen, denn eigentlich will das Familiensystem keine Veränderung (das Gejammere einer narzisstischen Mutter über die vermeintliche Unselbständigkeit ihrer erwachsenen Tochter ist alles Show, denn insgeheim will die Mutter diese Tochter an sich binden!)
  • Du erntest Kritik und Zurückweisung, wenn Du zu mutig Familiengeheimnisse aufdeckst oder narzisstische Dynamiken von Abhängigkeit und Kontrolle in Frage stellst.

Höre dir dazu meinen Podcast an

Über den/die Autor*in

Sylvia Harke

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